Eine Platane aus
dem Weltkulturerbe
Bamberg

ein Zufall wollte es, dass
dieser Baum erhalten blieb

„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“ (Khalil Gibran)

 

So begegnete mir auch diese mächtig Platane auf dem Gelände des ehemaligen
Bahnbetriebswerkes meiner Heimatstadt Bamberg. Oft genoss ich ihren atemberaubenden Anblick, im Sommer verweilte ich gerne in ihrem Schatten.


An einem lauen Juliabend führte mich mein Weg mal wieder in das ehemalige
Bahngelände. Ich hielt unter dem mächtigen Baum inne und meine Gedanken kreisten um ihn:

 

Was wird aus ihm, wenn er gebrechlich wird und den Kräften der Natur nicht
mehr standhalten kann?

 

Ich wollte jedoch nicht weiter darüber nachdenken. Zu majestätisch war dieser Baum und ich wünschte mir ihn noch lange an seinem angestammten Platz bewundern und mich in seinem Schatten erholen zu können.


Der Grund, weshalb ich dieser Platane immer wieder begegnete, war mein Freund Karl-Otto. Er führte für mich häufiger kleine Schlossereiarbeiten in seiner Werkstatt, eben auf dem Gelände dieses alten Bahnbetriebswerkes, aus.


Gerade war er wieder mit einer kleinen Arbeit von mir beauftragt und lies damit auf

sich warten. Oft meldete ich mich wochenlang nicht bei ihm. Doch gerade an jenem schicksalsträchtigen Tag wollte ich mich nach der Fertigstellung meiner Brunnenabdeckung erkundigen.


Mein Freund hatte gerade gar keinen Sinn für meine Nachfrage, denn er hatte alle Hände voll zu tun die Verwüstungen, welche der Sturm in der letzten Nacht, bei ihm verursacht hatte zu beseitigen.

Sofort galt mein erster Gedanke der Platane. Mit Bestürzung erfuhr ich, dass sie dem Sturm nicht Stand gehalten hatte.


Nun galt es für mich rasch zu handeln um ihr einen respektvollen Abschied zu bereiten und sie in ein „neues Leben“ zu begleiten. Nach gefühlten, endlosen Minuten konnte ich meinen Freund endlich überreden nicht weiter Hand an sie zu legen.


Sofort machte ich mich auf den Weg. Mit viel Ehrfurcht und Bedacht konnte ich den Stamm bergen und so rechtzeitig – quasi in letzter Sekunde – diese mächtige Platane retten. Ich fragte mich: gibt es so etwas wie den „siebten Sinn“ oder war es der Baum, dessen Ruf ich folgte?


Nach dem Fällen konnte man erkennen, dass er schon leicht geschwächt war. Es sind sicher viele Stürme, auch gewaltigere, über diese Platane hinweg gefegt. Diesem letzten Sturm konnte sie aber nicht mehr trotzen.


Für das Weiterleben der Platane war es jedoch genau der richtige Zeitpunkt.

Das Schicksal meinte es offenbar gut mit diesem majestätischen Baum. Schon in der Antike wurde die Platane von den Römern und Griechen als heiliger Baum verehrt.


Die älteste bekannte orientalische Platane, die als Heiligtum von Plataniotissa bekannt ist, steht im griechischen Kalavrita. Ihre Baumkrone weist einen Durchmesser von fast 25 Metern auf und soll bereits im Jahr 352 nach Christus gepflanzt worden sein.


Kaiser und Könige ließen Platanenalleen entlang zahlreicher Straßen pflanzen.

Zum einen um Schatten zu spenden, zum anderen wegen ihrer Robustheit und Frostunempfindlichkeit wurde sie zu einem der beliebtesten Bäume für Alleen.


Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe mich weiter um diesen einmaligen Baum zu kümmern.


Das Ergebnis sind außergewöhnliche Tischplatten – einzigartig in Maserung,

Form und Dimension.

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